Bernart de Ventadorn

Berna(u)tz de Ventadorn
Autorenbild[1] in der historisierten Initialen „Q“. Chansonnier provençal „K“ aus dem 13. Jhd. BnF ms. 12473, fol. 15v.[2]
Diese verzierte Majuskel „Q“ ist der Anfangsbuchstabe des ersten Verses der canso «Q-uan vei la flor, l'erba vert e la folha» (BdT 70,42).

Bernart de Ventadorn (altokzitanisch Bernatz de Ventadorn, französisch Bernard de Ventadour; * um 1125; † um 1200) war einer der berühmtesten Trobadors[3]. Er lebte in der Region Limousin, im heutigen Département Corrèze. Die namengebende Burg, le château de Ventadour (Corrèze), gehört zur Gemeinde Moustier-Ventadour.

Dem altprovenzalischen Minnesänger, dem „chantador“ Bernart, sind einige der schönsten trobadoresken Liebeslieder zu verdanken, zum Beispiel das Lerchenlied[4], die „canso“ «Quan vei l'alauzeta mover» (Wenn ich sehe, wie die Lerche [ihre Flügel] bewegt).[5] Bernhard von Ventadorn ist ein Hauptvertreter der Stilrichtung des trobar leu (tɾuˈbaɾ lɛw), welche auf Allgemeinverständlichkeit abzielt, im Gegensatz zum trobar clus (tɾuˈbaɾ klys), dem hermetischen, dunklen, sich an eine Elite wendenden Dichtens (Hauptvertreter: Marcabru).[6]

  1. Ursula Peters: Das Ich im Bild: Die Figur des Autors in volkssprachigen Bilderhandschriften des 13. bis 16. Jahrhunderts, Verlag Böhlau, Köln 2008, ISBN 978-3412188061eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  2. Chansonnier provençal „K“ — auf Gallica
  3. „BdT“ 70.: 460 namentlich bekannte Troubadoure sind in der Bibliographie der Troubadours (Kürzel „BdT“) alphabetisch aufgelistet und durchnummeriert. Bernart de Ventadorn trägt die Nummer 70. — Alfred Pillet, Henry Carstens: Bibliographie der Troubadours, Max Niemeyer Halle 1933. Ristampa anastatica dell'edizione Halle (Saale), Max Niemeyer Verlag, 1933, a cura di Paolo Borso e Roberto Tagliani. Ledizioni Milano 2013, ISBN 978-88-95994-64-2.
  4. Lerchenlied — zweisprachig (Memento des Originals vom 13. September 2003 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pinselpark.de
  5. BdT 70,43. — Das Lerchenlied — Altokzitanisch und Deutsch
  6. Dietmar Rieger: Die altprovenzalische Lyrik, in: Heinz Bergner (Hrsg.): Lyrik des Mittelalters, Reclam 7896, Stuttgart 1983, S. 232, ISBN 978-3-15-007897-6

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